… »Wie man Nazis erkennt« (Spiegel Online).
Unbedingt lesenswert!
Mit einer Prise Ironie, aber zugleich auf ganz einfache Sachverhalte heruntergebrochen, gibt Autor Christian Stöcker ein paar grundlegende Hinweise:
Wer neben Nazis marschiert, ist entweder selbst ein Nazi oder ein nützlicher Idiot der Nazis. Andere Kategorien gibt es nicht.
Das ist wirklich leicht verständlich.
Ich hoffe, das ist der erste Teil einer ganzen Serie, denn natürlich ist damit noch nicht alles gesagt. Mitlaufen ist eine in diesen Tagen ganz offensichtlich – es geht aber auch um Mitdenken. Natürlich ist nicht jeder oder jede, der oder die Angst vor gewaltbereiten Migranten hat, automatisch ein Nazi.
Es ist aber so schön einfach, der Angst nachzugeben, und es fühlt sich gut an, dies mit möglichst vielen anderen gemeinsam zu teilen. Da muss man nicht viel nachdenken. In der heutigen Zeit ist alles so kompliziert, da ist es geradezu befreiend, einfach nur seine Gefühle herauszulassen. Und das geht – wie so vieles andere auch – in einer Gruppe viel leichter.
Nur sollte sich jeder Mensch ganz genau ansehen, mit welcher Gruppe er oder sie die eigene Stimme verbindet. Es könnte nämlich gut sein, dass die vermeintlich Gleichgesinnten meine Angst nur benutzen, um meine Stimme für ihre Sache einzusetzen!
Und wenn sich dann irgendwann zeigt, was meine Stimme vielleicht angerichtet hat, will es wieder keiner so gewollt haben.
Irgendwie ist das seltsam vertraut.
Es ist nicht falsch, Angst zu haben. Aber meine Angst macht mich immer auch manipulierbar. Darum darf Angst niemals das Denken ersetzen.
Als eine oder einer des Volkes in einer Demokratie ist es meine Pflicht, auch in schwierigen und komplexen Themen mitzudenken.
Das ist furchtbar unbequem und anstrengend. Aber es ist der einzige Weg, damit auch unsere Kinder und Enkel immer noch in einer Demokratie leben werden.