Zeit um endlich mal wieder Farbe zu bekennen!
Zeit um aufzustehen und seine Meinung laut und öffentlich zu äußern (auch auf die Gefahr hin, dass man sich damit zur Zielscheibe für Anfeindungen und Hasskommentaren macht).
Zeit um mit jedem, der mir über den Weg läuft über diese unerträgliche Situation zu reden. Zugegeben mein Sohn (gerade 18 geworden) hat mich gestern Abend doch ziemlich irritiert angesehen, als ich plötzlich den Fernseher ausgemacht habe und ihn fragte, wie er denn zu der Situation mit den Flüchtlingen, die im Mittelmeer ertrinken, steht.
Zeit um auf die Straße zu gehen und mit den vielen anderen, die genauso empört, wütend und verzweifelt sind, gegen dieses Unrecht zu demonstrieren!
Dank der internationalen Bewegung Seebrücke (und vieler anderer Organisationen), die schon in den letzten Wochen zahlreiche Demos organisiert hat, gibt es endlich auch in Kiel an diesem Freitag um 17:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz eine erste Demo unter dem Motto:
SEEBRÜCKE statt Seehofer! – Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
(Hier auch der Link zum Facebook Event)
Ich werde mit meiner Frau an der Demo teilnehmen und hoffe, dass viele andere auch mit dabei sind! Wir werden nicht aufhören und auch in den folgenden Wochen weiter auf die Straße gehen, bis ein Umdenken in der Politik aber auch in der Bevölkerung stattfindet.
Es ertrinken Menschen im Mittelmeer auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Hunger und wir helfen nicht. Besser noch, wir schauen nicht hin. Und wir kriminalisieren die Menschen, die freiwillig und finanziert durch Spendengelder Menschen vor dem Ertrinken retten wollen. Flugzeugen, die seit Monaten jeden Tag Suchflüge über dem Mittelmeer machen, wird die Starterlaubnis entzogen, damit wir die Ertrinkenden nicht sehen – sie sind aber trotzdem da und ertrinken auch ohne dass wir es sehen.
Natürlich brauchen wir Lösungen, wohin mit den Flüchtlingen – Stichwort bessere Verteilung in der EU. Natürlich müssen wir daran arbeiten, die Fluchtgründe zu beseitigen. Und ja, die Retter unterstützen mit Ihrer Arbeit indirekt die Schlepper….
Aber alle diese ungelösten Aufgaben sind kein Grund, keine Rechtfertigung und auch kein Argument um Menschen, die in Lebensgefahr sind, nicht zu helfen. Es sind Menschen, die dort sterben – Männer, Frauen und Kinder und wir können sie retten!
Macht mit, geht auf die Straße und zeigt der Politik und allen anderen, dass wir nicht länger tatenlos zusehen, wie Menschen im Mittelmeer durch unterlassene Hilfeleistung sterben.
Christoph