Archiv des Autors: Christoph

Danke Rezo!

Endlich hab ich mir mal wieder die Zeit genommen politisch aktiv zu werden. Seit den Anfängen dieses Blogs in 2009 habe ich zwar nicht mehr aufgehört mich politisch zu informieren und die aktuellen Themen zu diskutieren, aber auch ich kann mehr machen!

Ja, ich war zum Thema Seebrücke (https://seebruecke.org/) mit Freunden und Familie auf der Straße und werde es auch weiterhin machen, aber das ist nicht genug. Es reicht mir nicht mehr nur gegen die unterlassene Hilfeleistung unserer Regierung zu demonstrieren.

Und wie viele andere haben Markus und ich das Brexit-Drama mit Kopfschütteln verfolgt und viel darüber diskutiert, wie es nur soweit kommen konnte und wie auch in diesem Fall die Politik vollkommen versagt und wie ein ganzes Land dabei ist sich selbst in eine sehr unsichere Zukunft zu manövrieren.

Als Markus vor einigen Monaten Volt (https://www.volteuropa.org/) entdeckt, hat, habe ich mir gleich die Webseite angesehen, einige Beiträge gelesen und gesehen und war begeistert. Volt hat die Ziele und Visionen, die meiner Meinung entsprechen und von da an war klar, dass ich bei der Europawahl Volt wählen werde – was ich dann auch getan habe.

Aber… das war’s dann auch… hatte ich (wie zu den anderen Themen) ein T-Shirt an? hab ich mit Leuten über Volt gesprochen? Leider Nein!

14 Tage vor der Wahl bin ich mit meinem Sohn auf einer langen Fahrt alle Fragen und Statements beim Wahl-O-Mat von Volt und einigen anderen Parteien durchgegangen, was meinen Entschluss Volt zu wählen nur bestätigt hat (immerhin hab ich mit meinem Sohn über Volt geredet). Am 21.05 hat mir mein Sohn dann das Video „Die Zerstörung der CDU“ von „Rezo“ (https://www.youtube.com/watch?v=4Y1lZQsyuSQ&t=2001s) geschickt, aber ein Video von einer Stunde Länge… keine Zeit dafür! Immerhin am Samstag vor der Wahl hab ich mir dann doch noch die Zeit genommen – und war geschockt!

Wie er sehr anschaulich und unterhaltsam, aber auch sehr gut recherchiert und mit Belegen gespickt, die aktuelle Situation (besonders die Klimaproblematik) auf den Punkt gebracht hat, hat mich teilweise sehr amüsiert, aber größtenteils blieb mir leider das Lachen im Hals stecken. Das es so schlimm ist, war mir nicht klar… Ja, ich muss zugeben dass es ganz schön peinlich ist, erst durch ein YouTube Video begriffen zu haben, wie dramatisch unsere Situation bezüglich des Klimawandels wirklich ist.

Natürlich kannte ich die Fridays for Future Bewegung (https://fridaysforfuture.de/) und fand sie gut. Allerdings konnte ich auch den Argumenten „Warum demonstrieren sie den nicht in der Freizeit?“ etwas abgewinnen, bis (ja, es war leider erneut Rezo) mir klar wurde, das Fridays for Future ein Streik ist! Dementsprechend: Weiter so und nächsten Freitag bin ich mit Parents for future (https://parentsforfuture.de/) dabei!

Nach dem Video hab ich viel gelesen und recherchiert, und leider stimmt der Inhalt größtenteils. Wir können uns jetzt über Details streiten, ob 1,5 Grad wirklich der Point of no return ist, oder ob das erst bei 2 Grad eintritt, aber eigentlich ist das ziemlich egal. Ob wir nun noch 8, 10, 12 oder 15 Jahre haben ist nicht wichtig – entscheidend ist, dass wir JETZT sofort was ändern müssen. Keine Versprechen, Diskussionen, oder großartige Pläne… wir müssen HANDELN! Jeder einzelne kann natürlich etwas dazu beitragen aber vor allem ist die Politik am Zug! Und da ich keiner der Regierungsparteien zutraue, tatsächlich ernsthaft Schritte einzuleiten, brauchen wir eine politische Veränderung.

Ich habe am Montag den Eintritt in die Partei Volt beantragt und war gestern auf meinem ersten „Meet & Greet“ bei Volt Kiel. Wir brauchen einen politischen Wandel und ich werde im Rahmen meiner Möglichkeiten mithelfen!

#VoteVolt

Es ist Zeit!

Zeit um endlich mal wieder Farbe zu bekennen!

Zeit um aufzustehen und seine Meinung laut und öffentlich zu äußern (auch auf die Gefahr hin, dass man sich damit zur Zielscheibe für Anfeindungen und Hasskommentaren macht).

Zeit um mit jedem, der mir über den Weg läuft über diese unerträgliche Situation zu reden. Zugegeben mein Sohn (gerade 18 geworden) hat mich gestern Abend doch ziemlich irritiert angesehen, als ich plötzlich den Fernseher ausgemacht habe und ihn fragte, wie er denn zu der Situation mit den Flüchtlingen, die im Mittelmeer ertrinken, steht.

Zeit um auf die Straße zu gehen und mit den vielen anderen, die genauso empört, wütend und verzweifelt sind, gegen dieses Unrecht zu demonstrieren!

Dank der internationalen Bewegung Seebrücke (und vieler anderer Organisationen), die schon in den letzten Wochen zahlreiche Demos organisiert hat, gibt es endlich auch in Kiel an diesem Freitag um 17:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz eine erste Demo unter dem Motto:

SEEBRÜCKE statt Seehofer! – Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
(Hier auch der Link zum Facebook Event)

Ich werde mit meiner Frau an der Demo teilnehmen und hoffe, dass viele andere auch mit dabei sind! Wir werden nicht aufhören und auch in den folgenden Wochen weiter auf die Straße gehen, bis ein Umdenken in der Politik aber auch in der Bevölkerung stattfindet.

Es ertrinken Menschen im Mittelmeer auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Hunger und wir helfen nicht. Besser noch, wir schauen nicht hin. Und wir kriminalisieren die Menschen, die freiwillig und finanziert durch Spendengelder Menschen vor dem Ertrinken retten wollen. Flugzeugen, die seit Monaten jeden Tag Suchflüge über dem Mittelmeer machen, wird die Starterlaubnis entzogen, damit wir die Ertrinkenden nicht sehen – sie sind aber trotzdem da und ertrinken auch ohne dass wir es sehen.

Natürlich brauchen wir Lösungen, wohin mit den Flüchtlingen – Stichwort bessere Verteilung in der EU. Natürlich müssen wir daran arbeiten, die Fluchtgründe zu beseitigen. Und ja, die Retter unterstützen mit Ihrer Arbeit indirekt die Schlepper….
Aber alle diese ungelösten Aufgaben sind kein Grund, keine Rechtfertigung und auch kein Argument um Menschen, die in Lebensgefahr sind, nicht zu helfen. Es sind Menschen, die dort sterben – Männer, Frauen und Kinder und wir können sie retten!

Macht mit, geht auf die Straße und zeigt der Politik und allen anderen, dass wir nicht länger tatenlos zusehen, wie Menschen im Mittelmeer durch unterlassene Hilfeleistung sterben.

Christoph