Archiv der Kategorie: Europawahl

Danke Rezo!

Endlich hab ich mir mal wieder die Zeit genommen politisch aktiv zu werden. Seit den Anfängen dieses Blogs in 2009 habe ich zwar nicht mehr aufgehört mich politisch zu informieren und die aktuellen Themen zu diskutieren, aber auch ich kann mehr machen!

Ja, ich war zum Thema Seebrücke (https://seebruecke.org/) mit Freunden und Familie auf der Straße und werde es auch weiterhin machen, aber das ist nicht genug. Es reicht mir nicht mehr nur gegen die unterlassene Hilfeleistung unserer Regierung zu demonstrieren.

Und wie viele andere haben Markus und ich das Brexit-Drama mit Kopfschütteln verfolgt und viel darüber diskutiert, wie es nur soweit kommen konnte und wie auch in diesem Fall die Politik vollkommen versagt und wie ein ganzes Land dabei ist sich selbst in eine sehr unsichere Zukunft zu manövrieren.

Als Markus vor einigen Monaten Volt (https://www.volteuropa.org/) entdeckt, hat, habe ich mir gleich die Webseite angesehen, einige Beiträge gelesen und gesehen und war begeistert. Volt hat die Ziele und Visionen, die meiner Meinung entsprechen und von da an war klar, dass ich bei der Europawahl Volt wählen werde – was ich dann auch getan habe.

Aber… das war’s dann auch… hatte ich (wie zu den anderen Themen) ein T-Shirt an? hab ich mit Leuten über Volt gesprochen? Leider Nein!

14 Tage vor der Wahl bin ich mit meinem Sohn auf einer langen Fahrt alle Fragen und Statements beim Wahl-O-Mat von Volt und einigen anderen Parteien durchgegangen, was meinen Entschluss Volt zu wählen nur bestätigt hat (immerhin hab ich mit meinem Sohn über Volt geredet). Am 21.05 hat mir mein Sohn dann das Video „Die Zerstörung der CDU“ von „Rezo“ (https://www.youtube.com/watch?v=4Y1lZQsyuSQ&t=2001s) geschickt, aber ein Video von einer Stunde Länge… keine Zeit dafür! Immerhin am Samstag vor der Wahl hab ich mir dann doch noch die Zeit genommen – und war geschockt!

Wie er sehr anschaulich und unterhaltsam, aber auch sehr gut recherchiert und mit Belegen gespickt, die aktuelle Situation (besonders die Klimaproblematik) auf den Punkt gebracht hat, hat mich teilweise sehr amüsiert, aber größtenteils blieb mir leider das Lachen im Hals stecken. Das es so schlimm ist, war mir nicht klar… Ja, ich muss zugeben dass es ganz schön peinlich ist, erst durch ein YouTube Video begriffen zu haben, wie dramatisch unsere Situation bezüglich des Klimawandels wirklich ist.

Natürlich kannte ich die Fridays for Future Bewegung (https://fridaysforfuture.de/) und fand sie gut. Allerdings konnte ich auch den Argumenten „Warum demonstrieren sie den nicht in der Freizeit?“ etwas abgewinnen, bis (ja, es war leider erneut Rezo) mir klar wurde, das Fridays for Future ein Streik ist! Dementsprechend: Weiter so und nächsten Freitag bin ich mit Parents for future (https://parentsforfuture.de/) dabei!

Nach dem Video hab ich viel gelesen und recherchiert, und leider stimmt der Inhalt größtenteils. Wir können uns jetzt über Details streiten, ob 1,5 Grad wirklich der Point of no return ist, oder ob das erst bei 2 Grad eintritt, aber eigentlich ist das ziemlich egal. Ob wir nun noch 8, 10, 12 oder 15 Jahre haben ist nicht wichtig – entscheidend ist, dass wir JETZT sofort was ändern müssen. Keine Versprechen, Diskussionen, oder großartige Pläne… wir müssen HANDELN! Jeder einzelne kann natürlich etwas dazu beitragen aber vor allem ist die Politik am Zug! Und da ich keiner der Regierungsparteien zutraue, tatsächlich ernsthaft Schritte einzuleiten, brauchen wir eine politische Veränderung.

Ich habe am Montag den Eintritt in die Partei Volt beantragt und war gestern auf meinem ersten „Meet & Greet“ bei Volt Kiel. Wir brauchen einen politischen Wandel und ich werde im Rahmen meiner Möglichkeiten mithelfen!

#VoteVolt

Warum ich bei der Europawahl am 26. Mai Volt gewählt habe

Die Europawahl hat endlich Bewegung in die politische Landschaft gebracht. Die Grünen haben ein unglaublich gutes Ergebnis erzielt – auch, wenn es gern noch etwas mehr hätte sein können. Ich hätte mit Sicherheit auch Grün gewählt, wenn ich nicht vor einigen Monaten über eine kleine, engagierte neue Partei namens Volt gestolpert wäre (siehe Volt Deutschland, Volt Europa).

Dank der fehlenden Fünf-Prozent-Hürde bei der Europawahl spielten taktische Erwägungen eines möglichen Stimmverlustes keine Rolle – und so habe ich mein Kreuz ganz unten auf dem Wahlzettel gemacht. Und habe mit geholfen, Volt und seinem deutschen Kandidaten Damian Boeselager einen ersten Sitz im Europaparlament zu verschaffen (wie es ihm damit geht beschreibt er in einem Interview hier).

Nun gehöre ich mit meinen 53 Jahren eigentlich eher zu der extrem rechtspopulistisch gefährdeten Bevölkerungsgruppe (siehe Wahlergebnis nach Alter), zumindest aber in die Gruppe, die langsam in das konservativ rechte Lager abgleitet (welch eine Horrorvorstellung).

Warum also Volt? Ganz einfach – weil ich nicht nur die Fakten des bereits dramatisch fortschreitenden Klimawandels sehe, sondern weil ich auch fest davon überzeugt bin, dass wir nur als vereintes Europa auf der Weltbühne etwas bewegen können. Diese klein-geistigen nationalen Befindlichkeiten und Egotrips müssen endlich aufhören. Ich glaube fest an die Vision der vereinigten Staaten von Europa, in denen wir gemeinsam auf Europäischer Ebene für Ausgleich, Frieden und Wohlstand sorgen. Es wir Zeit, dass wir endlich dieses Ziel ins Auge fassen.

Das Europawahlprogramm von VOLT entspricht in großen Teilen meiner persönlichen Vision einer politisch erstrebenswerten Zukunft. Nicht nur für die Generationen, die nach uns kommen (hi, Töchterchen) und die besseres verdient haben, als eine kaputte Welt voller egoistischer alter Menschen – sondern auch für mich. Ich würde gern noch erleben, dass wir es schaffen, unseren Kindern mehr zu hinterlassen, als eine Klimakatastrophe.

Ich bin noch lange nicht zufrieden – aber diese Wahl war immerhin ein Anfang.